Unsere Geschichte

Am 29. April 1882 befasste sich der Gemeinderat von Neumarkt mit der „Petition der freiwilligen Feuerwehr Neumarkt um Subvention zur Anschaffung von Löschgeräthen, um Beistellung des zur Unterbringung der Geräthschaften nöthigen Lokals, und Vorlage der Statuten“. Es ist dies die Geburtsstunde der Wehr.

Unter dem Gründungskommandanten Anton Tschurtschenthaler, der volle 34 Jahre bis zu seinem Tode 1916 der Wehr vorstand, wurde die neue Idee, die sich allenthalben breit machte, konsequent verwirklicht und entwickelt. Drei Schwerpunkte wurden für die Arbeit gesetzt: die Instandsetzung der vorhandenen Geräte und Anschaffung von neuen, die Uniformierung der Mannschaft, sowie die Ausbildung und die Einführung von neuen Feuerlöschtechniken.
Trotz widriger Umstände – durch die große Überschwemmung 1882 nur wenige Monate nach der Feuerwehr Neumarkt 1922Gründung, wurden alle Geräte vernichtet oder beschädigt – konnten die gesteckten Ziele alsbald erreicht werden. Bereits 1883 wurde eine neue „fahrbare Spritze“ angeschafft, wenig später neue Hacken- und Schubleitern; die Männer erhielten einheitliche Blusen und Mützen; zwei Instruktoren aus Bozen bildeten die unerfahrenen Neulinge aus.
Die Wehr wurde in den folgenden Jahren weiter ausgebaut und erreichte bald eine Stärke von über hundert Mann. Auch wurden die Geräte immer auf den letzten technischen Stand gehalten. Viel Unheil konnte so gebannt werden.

 

Der erste Weltkrieg dezimierte die Wehr. In der Heimat wurde der Feuerwehrdienst so schlecht und recht von den alten, noch verbliebenen Wehrmännern aufrechterhalten. Im Ernstfalle wurden sie von Soldaten, welche in den Kasernen in der Vill stationiert waren, unterstützt. 1917 übernahm Heinrich Azzelini das Kommando und leitete ihre Geschicke in den letzten Kriegsjahren und den ersten, sehr schwierigen und unsicheren Jahren danach. 1920 bekam die Wehr eine neue Führung, Max Pernter wurde zum Kommandanten gewählt. Eine neue, wenn auch kurzethumb_image0005 Blütezeit begann. Die Mannschaft wurde mit neuen, jungen Kräften aufgestockt, in Mazon wurde ein selbständiger Zug von 32 Mann unter dem Kommando von Max Ritter von Barth errichtet, neue, moderne Gerätschaften wurden angekauft. Die Wehr hatte ihre alte Schlagkraft wieder.

 

Aber die politischen Umstände unter den neuen faschistischen Machthabern bremsten und behinderten alsbald, in Neumarkt früher als anderswo, den Elan. Es kam zum Verbot der Uniformen, der deutschen Kommandosprache, Kontrollen und Schikanen allerorts …
In diesen schwierigen Zeiten übernahm 1923 Zeno Giacomuzzi das Kommando der Wehr. Aber im Juni 1925 wurden alle Freiwilligen Feuerwehren verboten. In Neumarkt wurde eine Art Berufsfeuerwehr aufgestellt. Nur eine beschränkte Anzahl von Männern konnte mittels eines image0003Wettbewerbes in die Feuerwehr aufgenommen werden. Sie erhielten für die Übungen und Einsätze ein kleines Entgelt. Da aber die Mittel knapp waren, verzichtete man kurzerhand auf die Übungen. Auch mit der Instandhaltung der Geräte und eventueller Neuanschaffungen nahm man es nicht so genau. Das Kommando hatte entweder der „Podestà“ selbst oder eine von ihm ernannte Person inne. 1926 war es der damalige podestà Carlo Parisi, 1927 wurde Josef Pernter zum Kommandanten bestellt. 1932-1934 stand Dr.Josef Oberkofler der Wehr vor, ihm folgte Umberto Bonazza.
In diesen Jahren ist die Wehr mehrfach aufgelöst und oft am selben Tag wiedererstellt worden, ganz einfach aus dem Grunde, da die Gesetzesvorschriften immer wieder wechselten und die Organisation diesen angepasst werden musste.

 

Mit dem deutschen Einmarsch 1943 wurde diese faschistisch organisierte Wehr aufgelöst und die Freiwillige Feuerwehr konnte – zumindest theoretisch – wieder aufgestellt werden. Aber in den Kriegsjahren war dies ein schier unmögliches Unterfangen. Anton Steiner wurde zum „Kommissarischen Leiter“ ernannt. Eine eigentliche Tätigkeit war jedoch kaum möglich.

 

1946 gingen wieder beherzte Männer daran, die Freiwillige Feuerwehr neu aufzubauen.Fahnenweihe Tobias Brenner wurde der erste Nachkriegskommandant; er wurde 1948 von Guido Furlan abgelöst, auf den dann von 1963 – 1980 Robert Zanotti, und von 1980 – 1990 Karl Walter folgten. Es ist der Verdienst dieser Männer, und mit ihnen der jedes einzelnen ihrer Kameraden, dass die Freiwillige Feuerwehr Neumarkt nicht nur wieder aufgebaut werden, sondern auch immer mit der Entwicklung, die das Feuerlöschwesen insgesamt in den Nachkriegsjahrzehnten durchgemacht hat, Schritt halten konnte.

 

Die letzten zwei Jahrzehnte, 1990 wurde Heinz Zanotti zum Kommandanten bestellt, dem 2005 Markus Bertignoll folgte, waren geprägt von der Entwicklung des Feuerwehrwesens insgesamt und insbesondere auch den Ausbau der Bezirksstrukturen. Die Freiwillige Feuerwehr Neumarkt image0001als Bezirksstützpunktwehr übernahm zunehmend die neuen Aufgaben, ist heute die Halterin von spezifischen Stützpunktfahrzeugen (TLF 5000, DL 30, SRF, GSF, TF-K, ELF) und betreut die weiteren Bezirksstrukturen (Atemschutzprüf- und -füllstation, Atemschutzübungsstrecke, KHD-Lager, Bezirkseinsatzzentrale, Schlauchwasch- und -prüfanlage). Sämtliche Strukturen der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt wie auch des Bezirksfeuerwehrverbandes Unterland sind, zusammen mit den Strukturen des Weißen Kreuzes und der Bergrettung CNSAS, im 2002 in Betrieb genommenen Zivilschutzzentrum „Guido Furlan“ untergebracht. Es sind damit die strukturellen Voraussetzungen voll und ganz gegeben um die Aufgaben im Sinne der Tradition und des institutionellen Auftrages auch weiterhin wahrnehmen zu können.
 
 
 AUS DER CHRONIK
thumb 125titelAnlässllich des 125 Jährigen Bestehens veröffentlichte die Feuerwehr Neumarkt ein Buch über ihre Geschichte. Der Autor Herbert Bertignoll, Bezirksfeuerwehrpräsident und gleichzeitig Mitglied der Feuerwehr Neumarkt sowie Matthias Bertignoll, ebenfalls Mitglied der Feuerwehr Neumarkt haben in zweijähriger Arbeit ein 180 Seiten starkes Werk erstellt welches die Geschichte der Wehr von ihrer Gründung 1882 bis heute erzählt. Das Buch welches in einem Ersten Teil die Zeit von der Gründung bis 1954 in chronikartig darstellt, widmet sich im zweiten Teil den letzten 50 Jahren. Dieser Abschnitt, gegliedert nach spezifischen Themenbereichen, stellt die teilweise rasante Entwicklung der Feuerwehr Neumarkt sowie des Feuerwehrwesen in Südtirol insgesamt, dar.
Das Buch ist gegen einen geringen Selbstkostenbeitrag direkt bei der Freiwilligen Feuerwehr Neumarkt erhältlich. 
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